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Gute Praxis: Diakonische Altenhilfe Kästorf GmbH – ein ausgezeichnetes Unternehmen

2017 wurde die Diakonische Altenhilfe Kästorf mit dem Zertifikat „Demografiefest. Sozialpartnernschaftlicher Betrieb“ ausgezeichnet.

Neben einer Auswahl von bestehenden Maßnahmen und Aktivitäten für eine nachhaltige Mitarbeiterkultur, gibt es eine weitere Errungenschaft, die körperlichen Anforderungen – für Pfleger und Patient – zu erleichtern.

Der Einsatz von sensorgesteuerten Seitenlagerungssystemen mindert die Belastungen von immobilen Bewohnern und Pflegepersonal.

Die Lagerung von immobilen Bewohnern, die überwiegend oder vollständig bettlägerig sind, ist ein fester Bestandteil der Tätigkeit des Pflegepersonals in einem Pflegeheim. Schwerpunkt dieser Maßnahme ist die Druckentlastung von belasteten Körperpartien und die Prophylaxe von Druckgeschwüren.

Die klassische konservative Methode dieser Pflegeverrichtung sieht so aus, dass die Pflegekraft den immobilen Bewohner in einem festgelegten Zeitintervall dreht. Dazu bedient sie sich gelernter Techniken und ihrer Körperkraft. Für den immobilen Bewohner bedeutet dies, in einem bestimmten zeitlichen Rhythmus wird er vom Rücken auf die linke Seite gelagert, um anschließend wieder auf die rechte Körperseite positioniert zu werden und danach wieder in die Rückenlage, 24 Stunden am Tag.

Es ist durchaus üblich, dass die Verweildauer in einer Position zwei Stunden beträgt. Einerseits ist dies ein recht langer Zeitraum, um in einer Stellung zu verharren, andererseits ist dies ein sehr kurzes Intervall, um ungestört zu schlafen. Nach zwei Stunden kommt jemand vom Pflegepersonal, um den Bewohner von dem Druck seiner aktuellen Liegeposition zu entlasten und ihn in eine neue Lage zu bringen. Für alle Beteiligten ist dies ein notwendiger, aber auch sehr belastender Prozess.

Dieses System der Lagerung war für uns sehr unbefriedigend, weshalb wir bereits vor mehreren Jahren auf die Suche nach alternativen Lagerungsmöglichkeiten durch Einsatz von Technik gegangen sind. Oberste Zielsetzung war, den immobilen Bewohnern die Möglichkeit zu geben, für längere Zeiträume ihre Ruhe zu haben, ohne Einbußen beim Ergebnis der Lagerung hinnehmen zu müssen. Darüber hinaus war uns klar, dass ein solches Lagerungssystem gleichermaßen die körperliche Belastung des Pflegepersonals erheblich minimieren würde.

Mithilfe einer sensorgesteuerten Matratze erfolgt der Prozess der Lagerung bei immobilen Bewohnern in unserer Einrichtung automatisiert. Quasi im Superzeitlupentempo hält diese Matratze den bewegungsbeeinträchtigten Menschen in „Bewegung“, so dass ein sensorüberwachter Lagerungswechsel das Ergebnis ist. Dabei ist das System auf jeden Bewohner individuell einstellbar. Über eine Speicherkarte werden die Lagerungsintervalle in die EDV übertragen, so dass auch die manuelle Dokumentation der Lagerung im Zimmer des Bewohners weggefallen ist. Das System ist auch für sehr schwergewichtige Bewohner geeignet.

Dieses Seitenlagerungssystem avancierte mittlerweile zum Lagerungsstandard in den Alten- und Pflegeheimen Kästorf. Die Anwendung dieses Hilfsmittels bedeutet keine Störung der Nachtruhe der betroffenen Bewohner und spürbar weniger Belastung des Pflegepersonals. Im Ergebnis: Mehr Qualität für die hilfebedürftigen Bewohner und für die Arbeit des Pflegepersonals.

09.04.2018